09.09.2017 Ruhetag – Füße ausruhen

Heute habe ich fast alle noch nicht geschriebenen Berichte der letzten Tage nachgeholt – nachdem ich nach dem Flüchtlingslager vom Dienstag eigentlich überhaupt keine Lust mehr hatte irgendetwas zu schreiben…

Aber meine Füße brauchten eine Auszeit…

08.09.2017 Votsalakia – Kloster Evangelistra – Vigla – Prof. Ilias – Denkmal am Pass – Marathokampos

07.09.2017 Ambelos – Ag. Pandeleimonas Kapelle – Karvounis – Stavrinides

Ich wollte noch unbedingt zur schönsten Steineiche und auf den Karvounis.

Bei der Wanderung 29 kommt man von Ampelos aus an der Eiche vorbei und zur Höhenstraße. Es ist zwar eigentlich erstmal die falsche Richtung, aber dafür hat man schon einiges an Höhenmetern geschafft.

In Ampelos geht es stetig steil im Dorf hoch.

Bald geht der weitere Aufstieg auf einem kleinen Pfad weiter.

Dieser tolle Weg endet leider schnell an einer Staubstraße, auf der es in vielen Serpentinen weiter nach oben geht. Eine Abkürzungsmöglichkeit gibt es zwar zwischendurch, die ist aber so stark zugewachsen, dass es darauf eher langsamer gegangen ist. Ich hatte mich teilweise so in den Dornen verfangen, dass ich mir vorkam wie die Fliege im Spinnennetz – jede Bewegung führte dazu, dass ich mich noch mehr verhedderte – nur mit roher Gewalt, blutigen Armen und lautem Schreien wurde ich wieder frei gelassen. 😉

Irgendwann taucht dann die schöne Steineiche auf. Leider ist der Anblick durch einen Zaun etwas verschandelt worden, aber wer es vorher nicht gesehen hat, dem fällt es sicher gar nicht auf.

Kurz darauf die erste Rast an der Ag. Pandeleimonas auf fast schon 700 Metern über dem Meer. Der Start in Ampelos liegt ungefähr bei 270 Metern.

Auf dem Weg hoch zur Ag. Pandeleimonas kommt man an diesem hübschen Schrott vorbei. So braucht man kaum noch einen Shredder…

Kurz vor der Kapelle beginnt auch die Zone der Maronen. Die vielen Kastanienbäume hängen dick voll mit Früchten und warten nur darauf, daß diese endlich reif sind und abgeworfen werden können. Leider werde ich dieses Jahr nicht mehr in den Genuss kommen, da die Maronen erst in 4-6 Wochen soweit sind.

Bis zur sogenannten Höhenstraße müssen noch einige aussichtsreiche Kurven auf dem Staubweg gemeistert werden.

Dann ist man aber endlich im Wald und im Land der Moose und Flechten.

Wenn ich es nicht im November schon erlebt hätte, könnte ich es mir zur Zeit nur schwer vorstellen, dass hier im Winter alles feucht und kalt ist, da am Nordhang ein halbes Jahr kaum Sonne hin kommt.

Nun geht die Fleißarbeit bis zum Karvounis los. Endlose Staubstraßen ziehen sich auf einer Höhe zwischen 800 und 900 Meter durch den Wald. Manchmal rauf, manchmal runter, aber immer weiter weg von meinem Auto in Ampelos.

Laut Rother Wanderführer soll ca. 15 Minuten nach einem Weinberg in einer scharfen Rechtskurve ein mit Steinmännchen und roten Punkten markierter Weg nach links direkt zum Gipfel führen. Leider zeugt diese Beschreibung schon wieder von schlechter Ortskenntnis, denn erstens ist die Stelle nur ungefähr 5 Minuten hinter den Weinstöcken und die Steinmännchen bzw. roten Punkte sind längst von tausenden Ziegenfüßen zertrampelt worden. Am Hinweg habe ich es dann auch nicht geschafft, obwohl wir dort vor 10 Jahren schon einmal gegangen sind.

So ging ich den Schotterweg weiter um die kleine Nase herum, konnte noch die Brandschäden aus dem Jahr 2000 ausgiebig genießen und war in weiteren 20 Minuten auch am Gipfel.

Die Sicht war durch die trockene Luft gigantisch. Das hatte ich hier oben so auch noch nicht erlebt. Also hatte sich die Mühe jetzt schon gelohnt.

Hier ist dann auch die Idee entstanden, gleich am nächsten Tag auf die Vigla zu gehen und die gute Sicht nochmals zu nutzen. Für die weiteren Tage bis zu meinem Abflug versprach der Wetterbericht nämlich eher weniger Wind und damit diesiges Wetter.

Nach ausgiebiger Pause startete ich den Rückweg auf dem kürzeren aber zeitlich gleichen, direkten Weg. Es gab jedoch keine Steinmännchen und keine Markierungen, dafür aber etliche verschiedene Pfade, die alle von Ziegen gemacht waren. Ich schaffte den Ausstieg auf den Schotterweg trotzdem und konnte am langen Weg bis zur Abzweigung nach Manolates meinen gerade gelegten Fußspuren folgen…

Dann musste ich nur noch die endlosen Serpentinen bis fast hinunter nach Manolates folgen, um zur Abzweigung nach Stavrinides zu gelangen.

Zum Glück verläuft der gesamte Abstieg im Wald und man hat eine gute Aussicht auf die Bergdörfer Vourliotes und Manolates.

Der Wanderweg nach Stavrinides ist in Open-Street-Map als Fahrweg eingezeichnet – wieder so ein Fehler, wenn auch in diesem Fall für mich nicht schlimm. Hier ein Beispiel, dass dort bestimmt nie einer gefahren ist.

Kurz vor Stavrinides trifft man auf den Weinbauern mit der schönen Kapelle und dem unfreundlichen Hund. Der unfreundliche Besitzer wollte mich absolut nicht auf dem eigentlichen Wegverlauf durch seine Ländereien laufen lassen. Da wir das schon länger nicht mehr gemacht hatten und er die von den Nachtigallen angebrachten Markierungen offenbar entfernt hatte, war ich mir natürlich auch nicht sicher, ob es so noch geht und gab zähneknirschend nach. So nahm ich den etwas weiteren Schotterweg und bin dann den eigentlichen Weg rückwärts nochmals hoch zu seinem Acker gelaufen um zu sehen ob das noch möglich ist. Es war natürlich alles wie gewohnt und hinter seinem Grundstück auch wieder markiert. So ein Depp. Aber davon gibt es ja leider reichlich auf der Welt.

Der weitere Weg nach Stavrinides über die große Quelle unter dem Ort war dann schnell erledigt und auf der kleinen Straße nach Ampelos ist ja kein Verkehr, so dass ich da auch gut im Dunkeln laufen konnte.

Insgesamt war die Wanderung mit 29 km und dem großen Höhenunterschied sehr anstrengend. Ob ich das nochmal machen werde weiß ich nicht. Aber schön wars dann doch, wenn man wieder heil zum Auto zurück gekommen ist.

06.09.2017 Peri-8 (Tour 51)

Heute war Herbst! Die Nacht hatte ca. 18 Grad und recht starken Wind. Am Tag gab es durch den heftigen Nordwind nur 27 Grad. Ideal um in die wärmste Ecke zu fahren. Die Tour 51, weit unterhalb von Spartharei, ist landschaftlich herausragend und hat unzählige Kapellen in herrlicher Lage zu bieten.

Leider ist sie nicht touritauglich hin zu bekommen, da man ein Stück über Privatgrund muss um wieder auf einen Schotterweg zu kommen. Noch dazu ist der Verlauf gerade an dieser Stelle schlecht zu finden. Deshalb wird es mit der Veröffentlichung wahrscheinlich nichts – es gibt nämlich keine Alternative. Ich möchte nicht nochmal den gleichen Mist erleben wie auf der Fangri-Runde, dass der Besitzer den Weg blockiert, weil ihm die ziellosen Wegsucher, die alles zertrampeln, zu viel werden…

Aber egal, heute war es schön und alles hat geklappt, obwohl wir hier schon ein paar Jahre nicht mehr waren.

Leider, wie oben schon erwähnt, habe ich trotz langer Suche keine Möglichkeit gefunden ohne ein paar Meter den Privatgrund zu betreten die Tour zu machen.

Los geht es im kleinen Fischer- bzw. Wochenendhaus-Dorf Peri, das man auf teilweise recht abenteuerlicher Betonpiste von Koumaika aus erreicht.

Recht schnell gewinnt man an Höhe und taucht in die Bergwelt unterhalb von Spartharei ein.

Hier gibt es sehr viele Ruinen früherer Besiedlungsversuche zu bestaunen. Trotzdem sind auch viele weitere Häuser benutzt. Warum man die einen verfallen lässt und andere dafür baut, bleibt wohl für den fremden immer ein Geheimnis…

Ein gutes Wegstück lang ist der alte Fahrweg kaum noch sichtbar.

Danach muss man dann, nach einer Kapelle, an diesem Schuppen auf einen Olivenhain und kommt dann hinter einem Haus raus, dessen mit Kette abgesperrte Einfahrt dann begangen werden muss um wieder auf einem Weg zu landen.

Hat man hier erfolgreich erstmal das Meer erreicht, ist Limnonaki nur noch einen kurzen Hügel entfernt.

Der darauf folgende Aufstieg zur Kapelle, die für uns der Startpunkt der Tsopela Wanderung ist, gestaltet sich recht schweißtreibend.

Dort wird der Rückweg angetreten, der jedoch wieder hoch bis auf ca. 300 Meter geht und mehrere Abstecher zu Kapellen beinhaltet.

Schließlich kommt man wieder in Peri an und kann den Sonnenuntergang bewundern.

Von den unzähligen Kapellen am Weg habe ich einige besucht. Hier die Bilder dazu:

05.09.2017 Samos Stadt – Prof. Ilias, Flüchtlingslager, kombiniert mit Tour 15

Nachdem ich den Rest der Familie erfolgreich am Flughafen los geworden bin, konnte ich den restlichen Nachmittag endlich mal richtig Wandern…

Quatsch, aber ich wollte noch zur Sonnenuntergangs Kapelle der Tour 15 und zur Prof. Ilias über Samos Stadt.

Das war dann auch ein ausgefüllter Nachmittag.

Vom Löwenplatz aus geht es endlose Treppen nach oben – von unten sieht man schon das Ziel.

Nach einigem hin und her kommt man an eine Stelle, an der früher mal der Weg weiter bergauf gegangen ist. Nun ist dort jedoch die tiefe Schlucht der Umgehungsstraße, die man bis zur Kapelle auf der anderen Seite überwinden muss.

Von da an geht es erstmal steil, dann gemäßigt immer weiter bergauf der Profits Ilias Kapelle mit den vielen Antennen entgegen. An einem alten Ikonisma auf der linken Seite könnte ein alter Pfad zum Abkürzen der Serpentinen benutzt werden. Der Pfad ist aber schon jahrelang nicht mehr benutzt worden und dementsprechend zugewuchert. Ich habs trotzdem probiert und nach der Hälfte festgestellt, dass ich es lieber nicht getan hätte, aber da war es schon zu spät. Auch der Ausstieg, wieder auf den Schotterweg ist aufgrund des Straßenbaus mehr Geröll-Steilhang als Weg. Aber es war zumindest eine Abwechslung.

An der Staubstraßen-Abzweigung zur Kapelle geht ein kleiner gut sichtbarer Wanderweg direkt hoch, so dass man wenigstens dieses Stück keinen Staub schlucken muss. Der große Steinkegel und die Kapelle sind dann schnell erreicht und die gute Aussicht lässt die Mühe schnell vergessen.

Es ist nur recht schwierig einen guten Platz für ein Foto ohne die Antennen zu finden, dafür öffnet sich auch der Blick auf die Nordostküste mit den kleinen Inselchen.

Bei den Antennen steht wahrscheinlich schon sehr lange das Gerippe eines alten VW.

Nach unten zum Schotterweg bin ich dann schnell gelaufen, aber ich entschied mich für den Rückweg noch um den Berg herum, eine Etage tiefer zu gehen, um bei dieser Kapelle mit der tollen Aussicht vorbei zu schauen, die wir schon viele Jahre nicht mehr besucht hatten:

Ich habe mich bei der weiteren Wegführung auf Open-Street-Map verlassen, dort ist kurz vor Erreichen der Umgehungsstraße ein Schotterweg wieder nach oben auf den Weg zum Flüchtlingslager eingezeichnet. Pustekuchen, das war wohl nichts – diese Straße oder Weg gabs nie. Dort ist ein Feld bzw. ein Zaun mit Stacheldraht und viele Schilder. Der Besitzer ist es wohl leid, wenn man ihm auf der Suche nach dem vermeintlichen Schotterweg durch sein Grundstück trampelt. Also musste ich runter zur Straße, dort ein ganzes Stück entlang und dann wieder an der gleichen Stelle wie zu Beginn der Tour links hoch zur Kapelle und dann zu dem Schotterweg der oberhalb des Flüchtlingslager entlang führt.

So bin ich dann gleich an der Engstelle der Umgehungsstraße vorbei gekommen. Dort ist gleich nach Fertigstellung der Hang abgestürzt, weil man ihn nicht gesichert hatte. Hier ist nun die Straße meterhoch mit Geröll bedeckt – keinen kümmert, kann der wenige Verkehr z.B. zum Krankenhaus oder zum Sportplatz durch die vorhandenen zwei Fahrspuren doch auch abgewickelt werden. Ich frage mich, wieso man die Straße dann überhaupt so groß gebaut hat? Wahrscheinlich gabs nur so die vielen Fördergelder… Es ist schrecklich.

Nun kam das Flüchtlingslager. Ich habe ja schon viel in Zeitungen und im Fernsehen über die Verhältnisse in den griechischen Hotspots gelesen und gesehen – wenn denn überhaupt die Presse zugelassen ist – aber mal selbst zu sehen, wie es dort zu geht ist schon etwas anderes. Bilder habe ich dort keine gemacht. Die Menschen dort sind ja keine Tiere im Zoo.

Mir kamen sofort die ach so armen Hunde und Katzen in den Kopf, um die sich die besorgten mitteleuropäischen Touristen, die sich noch vor dem Besuch auf Samos eifrig erkundigen, ob man denn Flüchtlinge auf Samos sieht, liebevoll und aufopfernd kümmern.

Wenn man hier sieht, wieviel Menschen – übrigens sah ich überwiegend Frauen, Kinder und Jugendliche – hier eingepfercht sind, haben es die streunenden Hunde und die Müllkatzen doch deutlich besser.

Ich habe so lange hier nichts mehr geschrieben, weil ich das gesehene erstmal verdauen musste. Ich weiß eigentlich nicht was ich schreiben soll, aber totschweigen wie die meisten anderen, kann ich das auch nicht.

Wie ich hier in einem Artikel aus Österreich gelesen habe, kam es einen Tag vorher erst zu einem Zwischenfall dort.
diepresse.com

Dort steht auch, dass in dem Lager für eigentlich 700 Personen 2400 untergebracht sind. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen beim Vorbeigehen. Zwischen den total überfüllten Baracken ist alles vollgestopft mit normalen, kleinen Campingzelten. Jeder freie Platz ist zugestellt, nur damit die Menschen wenigstens ein Dach über dem Kopf haben. Die können sich kaum bewegen ohne jemandem auf die Füße zu treten. Da wunderte man sich dass die teilweise stark traumatisierten Leute austicken?? Bei uns geht man dagegen wegen Lappalien zum Psychiater.

Ich habe natürlich auch keine Lösung. Die Flüchtlingsströme und die Ursachen auf der ganzen Welt zu bekämpfen ist uferlos und so etwa wie das Böse auf der Welt zu bekämpfen. Man bräuchte auf jeden Fall mehrere Generationen und vor allem eine gute Ausbildung vor Ort. Das wirkt natürlich kurzfristig nicht und umso besser die Bedingungen der Flüchtlinge in Europa sind, umso mehr machen sich auf den Weg – durch die Medien im Internet kann jeder gleich sehen, wie gut es den Menschen hier ja geht. Aber eins weiß ich, so wie hier kann man mit Menschen nicht umgehen und die Heuchelei vor Ort muss aufhören. Man kann nicht so tun als gäbe es diese 2400 Menschen über Samos Stadt nicht.

Wer nicht auf diese schöne Insel kommen will, nur weil es hier Flüchtlinge gibt, der verkennt die geografische Situation. Hier ist nunmal die Außengrenze der EU und wir haben eine gemeinschaftliche Aufgabe das zu regeln. Da sind wir wieder bei den Hunden und Katzen. So wie mit ihren Tieren gehen die Griechen offensichtlich auch mit den Flüchtlingen um – es ist ihnen scheißegal wie die hausen – sie hätten ja nicht kommen müssen.

Das ist so und wird sich bei der Mehrzahl der Menschen hier auch nicht ändern. Ich wünschte mir bloß, dass sich dann wenigstens die wohlhabenden Touris, bevor sie sich um Hunde und Katzen sorgen, erstmal über ihre eigene Spezies Gedanken machen.

Einen Artikel aus der Welt / Kulturteil habe ich auch zum Thema gefunden. Der wurde schon mit sehr viel Frust im Bauch geschrieben, trifft aber meiner Meinung nach die Situation vor Ort recht gut, auch wenn die Örtlichkeiten etwas durcheinander gebracht wurden.

Nun wieder zurück zum Thema. Nach dem Lager geht es hinunter zur Umgehungsstraße und zum ehemals schönen Kalderimi, der nach dem Bau der Umgehungsstraße größtenteils zerstört war und umständlich wieder restauriert wurde – bzw es wurde damit begonnen ihn wieder herzustellen. Dabei ist es bis heute geblieben. Der Weg ist immer noch eine Baustelle. Hier fängt man sowas nur an, um die Fördergelder zu kassieren und dann lässt man es sein – es braucht ja niemand!

Man kommt aber durch, bis zur „Sonnenuntergangs-Kapelle“:

Jetzt wurde es spannend, hat doch erst vor ein paar Tagen jemand von einer Möglichkeit geschrieben hinunter zur Umgehungsstraße zu kommen, nachdem der Garten für den ursprünglichen Umweg versperrt wurde.

Und tatsächlich, es geht ganz gut. Am Ende des Schotterwegs einfach geradeaus in Richtung Umgehungsstraße laufen und den Hang herunter. Das haben offensichtlich schon viele so gemacht und mit ein wenig Geschick ist es auch kein Problem.

Von oben:

Von unten:

Jetzt geht es auf der bekannten Tour 15 an einigen Kapellen vorbei, teilweise auf altem Kalderimi nach Vati und dann herunter zum Parkplatz am Wasser:

Besonders die bekannte Ruine der byzantinischen Doppelkapelle in Vati ist ein Foto wert:

04.09.2017 Drakei – Potami

Als letzte Unternehmung vor der Heimreise hat sich bei uns der Weg von Drakei nach Potami eingebürgert. Kerstin fährt Jakob und mich nach Drakei und fährt denn nach Potami. Wir treffen uns anschließend am Megalo Seitani und laufen am Abend zurück nach Potami.

Das war heute eine ganz normale Tour also, wäre da nicht die Robbe gewesen…

Schön, mal so nah eine zu erleben, auch wenn Sie noch klein war.

Hier die Bilder des Tages:

Die Attraktion war natürlich die Robbe am Strand – nicht nur für uns. Einige Besucher sind ihr für meinen Geschmack aber viel zu nahe gekommen, fasten sie an und schwammen sogar mit ihr. Idioten sterben leider so schnell nicht aus…

Danach beschweren sie sich wieder, dass sie gekratzt oder gebissen wurden – und die Robbe wird von noch größeren Idioten dann erschossen, weil sie den Tourismus behindert. Aber gut, es ist ja nichts passiert…

Die „Müllhöhle“ oberhalb des Megalo war wieder gut gefüllt, auch wenn der Strand überraschenderweise bis auf ein paar Camping-Utensilien und frisches Gemüse aufgeräumt aussah. Es waren an diesem Tag auch keine Camper vor Ort. Aufgrund des frischen Gemüses konnten sie aber nicht weit sein – oder sie wurden vertrieben und mussten Hals- über Kopf abreisen – was ich hier aber eigentlich ausschließe…

Egal, schön wars trotzdem mal ohne Camper!

03.09.2017 Pandroso und Ag. Nikolaos

Nach dem sehr anstrengenden Tag gestern, war heute eine „gemütliche“ Tour angesagt….

In Pandroso, hoch oben über Pirgos geht es los, immer weiter den Berg hinauf, der alten Beschilderung und den wenigen roten Punkten nach.

Am ulkigsten Taxistand der Insel vorbei…

Nun ja, Weg ausschneiden ist ja nicht wirklich gemütlich und eigentlich ist ein Besuch der Ag. Nikolaos Kapelle, die man schon von weitem auf ihrem Felsen thronen sieht, nicht wirklich entspannt, aber es blieb von den wichtigsten Touren, die noch dazu recht kurz sind, nicht soviel über…

Aber wir haben uns heute das zweite und schlimmste Stück des kleinen Weges gespart und sind gleich am ersten Schotterweg, den man kreuzt, in Richtung Ag. Nikolaos gelaufen. Da kommt man an zwei netten Kapellen vorbei:

Ich habe zwar lautstark gegrummelt, da ich so knapp vor dem Kavourni-Gipfel nicht abbiegen wollte, aber wenn ich mich an letztes Jahr erinnerte, als wir für die 300 Meter Luftlinie 2,5 Stunden brauchten, war es aufgrund der fortgeschrittenen Stunde sicher die richtige Entscheidung.

Hinter der Ag. Nikolaos geht noch ein mit roten Punkten markierter Weg weiter, der sich dann aber leider für uns in der Landschaft und im ehemals abgebrannten Gebiet verliert. Vielleicht haben wir ja das nächste Mal die Muße dies zu erkunden.

Danach geht es im weiten Bogen wieder nach Pandrosos zurück.

Zur Nachtspeise fuhren wir dann noch mal den kurzen und einsamen Weg nach Kalithea in die dortige Taverne.

02.09.2017 Höhlenkapellen über Kalithea – Ag. Isodoro und Varsamos (Tour 26 kombiniert mit Tour 20)

Die Nacht von Freitag auf Samstag war überraschend frisch. Der Herbst kündigte sich mit kühlen 18 Grad an.

Der lange Weg zur Taverne in Kalithea führte uns zuerst den schönen alten Kalderimi-Rest hoch, durch die aus der Ferne unüberwindlich aussehende Klippe zur Ag. Pandeleimonas Kapelle.

Der Einstieg vom für Fahrzeuge inzwischen unpassierbaren Fahrweg zur Wasserversorgung ist nicht besser geworden, obwohl der Pfad nun bei Open-Street-Map verzeichnet ist.

Die Pandeleimonas Kapelle ist aber wieder schön herausgeputzt worden.

Danach besuchten wir, wie in jedem Urlaub hier, die beiden Höhlenkapellen hoch über Kalithea. Besonders die obere bietet einen herrlichen Ausblick (und eine interessante Höhle…)

Hier oben sind die Herbstboten pünktlich:

Es folgte der sehr lange Abstieg über Drakei zum Bootsbau-Örtchen Ag. Isodoro und zum hübsch gelegenen Varsamos Strand zum Sonnenuntergang.

Leider ist der Einstieg zur Abkürzung hinunter zur Ag. Isodoro wieder einmal irgendwelchen Arbeiten zum Opfer gefallen. Es ist bestürzend, wie wenig Ahnung die Menschen hier von den alten Ortsverbindungen haben. Hätten wir den Weg nicht gekannt, hätten wir ihn garantiert nicht mehr gefunden, auch wenn er im weiteren Verlauf erst in diesem Jahr frisch ausgeschnitten wurde – aber das wurde sicherlich nicht von demjenigen gemacht, der den Eingang zugeschmissen hat.

Nun arbeiteten wir uns nur noch im Dunkeln wieder hoch nach Kalithea, wo wir endlich zur wohlverdienten Rast in der Taverne einkehren konnten…

01.09.2017 Kyriakou – Schluchtausblick (Tour 31)

Heute wieder eine etwas abenteuerliche Tour. Wenn man das wie wir ein paar Jahre nicht gemacht hat, sind die beiden Wegverbindungen gar nicht so einfach zu schaffen. Aber mit ein paar Schrammen klappt auch das schwierige Stück am Ende mit dem „Durchschlupf“ zum Schotterweg nach Pagondas. Auf jeden Fall sind lange Hosen und ein gut eingestelltes GPS am Smartphone zu empfehlen.

Unterwegs wurden wir wieder vom „grimmigen alten Mann“ mit dem dicken Militärjeep, der oberhalb von Ireon zwischen Kyriakou und Pagondas wohnt (ich denke jeder kennt ihn, der da oben mal unterwegs war ;-)), ausgefragt und am Kyriakou-Strand konnte er es sich zudem nicht verkneifen uns und andere Touris (die kommen da schon jahrelang mit dem Jeep von Ireon aus hin) zu belehren, dass man nicht am Stand übernachten darf…

Nachfolgend die Bilder vom Tag.

Zuerst sind wir auf dem Weg nach Pagondas noch in Spartharei bei der unvollendeten Kapelle vorbei:

Dann gings los in Pagondas:

Bald mit Blick auf die fruchtbare Ebene zwischen Ireon und Chora bis in die Türkei.

Der Weg wird nicht langweilig, denn schon bald kommt der Einschnitt, der nach Kyriakou führt, ins Blickfeld.

Es lohnt noch in die kleine, westlich gelegene Nachbarbucht zu klettern.

Hat man den Aufstieg Geschäft und die kleine Wegschneise gefunden, ist der Blick in die große Schlucht ein sehr schöner Rastplatz.

Bevor dann hinter der Kapelle auf dem kleinen Hügel der kurze aber sehr anspruchsvolle Teil des Weges anfängt. Von hier muss man sich den zugewucherten Olivenhain hoch, oben den kleinen Duchschlupf in eine ebenfalls zugewucherte Ebene und dort den Durchgang zum Schotterweganfang suchen. Dazu sollte man viel Zeit und Nerven einplanen. Zudem muss man kratzfest sein. Ich habe hier auch keine neuen Bilder gemacht, weil ich so genervt war und man wahrscheinlich nur Stachelige Büsche ohne Wiedererkennungswert gesehen hätte.

Danach folgt man nur noch einfachen Schotterwegen bis nach Pagondas. Auf einer Lichtung hatte ein Weinbauer seine schon ausgepressten Trauben für den nächsten Souma ausgebreitet – sicher eine bessere Idee als auf irgendeiner Straße.

Pagondas ist auch ein schöner Anblick wenn es finster ist.

Das war ein ausgefüllte Tag und wir waren froh erfolgreich zum Auto gekommen zu sein.

31.08.2017 Platanos – „Weintrauben-Kapelle“ (Tour 50)

Diese Tour ist auch ein solches Highlight unseres Wanderurlaubs auf dieser schönen Insel. Heute zur Abwechslung mal nicht schwierig zu finden. Warum ich sie hier noch nicht veröffentlicht habe, nachdem sie nun so gut funktioniert weiß ich eigentlich auch nicht.

Da wir diese Tour jedes Jahr laufen brauche ich ja nicht mehr viel zu schreiben, sondern füge hier nur ein paar Bilder vom Tag an:

Die Waschmaschine im Nirgendwo ist jedesmal wieder schön:

Die Bauern legen die Nektar Trauben nach der Ernte noch einige Tage in die Sonne, damit sie noch süßer werden – das kann man natürlich nur wo keine Touris vorbei kommen die alles weg fressen… 😉

Diese Kapelle ist für uns immer der erste Rastplatz:

Diese Kapelle ist die „Weintrauben-Kapelle“. Eigentlich recht unscheinbar, aber am Vorplatz wachsen Trauben wie im Schlaraffenland.

Uns ist bewusst, dass das Privatbesitz ist, genießen nur die friedliche Stille und klauen keine Trauben in großem Stil. Jetzt weiß ich auch wieder warum ich die Tour nicht veröffentlicht habe… Falls der Massentourismus hier Einzug hält und sich die Besucher aufführen als ob ihnen das alles gehört, ist es nämlich auch hier ganz schnell aus mit der Idylle und der Zugang abgesperrt… Das möchte ich nicht riskieren.

Hier ist dann der Einstieg in einen mit EU-Fördergeldern restaurierten Kalderimi. Leider hat man „vergessen“ den Zugang zu machen und ihn in irgendwelchen Karten einzuzeichnen… So schlummert er vor sich hin und wird bald wieder vergessen sein… So versickert viel Geld – traurige Realität hier auf der Insel.

Kurz vor Platanos ist der Blick nach Westen bei Sonnenuntergang sehr beeindruckend.