13.08.2019 Tour 04 „Moni Vronda“ und neue Wegmarkierungen

Langsam frage ich mich, was überhaupt im letzten Jahr für die neuen Wegmarkierungen aus dem EU-Förderprogramm gemacht wurde, außer, dass den Nachtigallen (wie ich aus dem Geschriebenen vermute) untersagt wurde ihre kostenlose Karte zu verteilen?

my-samos.blogspot.com – erster und zweiter Link

Der nachfolgende Facebook-Link funktioniert leider nur, wenn man nicht gleichzeitig bei Facebook angemeldet ist:

NightingaleWalks – Ende

Die vielfältigen Wege um Kokkari wurden jedenfalls nicht markiert und die schlechter begehbaren Wegstücke wurden auch nicht hergerichtet oder ausgeschnitten, davon konnten wir uns heute selbst überzeugen.

Nach dieser Erkenntnis kauften wir uns am Abend den „neuen“ Hiking Guide von Stephanos Psimenos, nach diesem die Wege bis Ende Oktober 2019 markiert sein soll(t)en.

Das Wanderbuch ist von 2016 und man könnte es nach kurzer Durchsicht getrost wieder weglegen und vergessen, wären da nicht die vielen Tausend Euro an Fördergelder (siehe die Links oben), die für die Markierung der angeblich „neuen“ Wanderwege geflossen sind. Fast nichts ist seitdem vor Ort passiert.

Alle meine Vorurteile bezüglich dieses Wanderbuchs haben sich leider bewahrheitet. Die paar dort gelisteten echten Wanderungen sind bestens aus anderen Büchern, die schon Jahrzehnte veröffentlicht sind (Rother Wanderführer, Sunflower, Müller Verlag „Samos“, Loseblatt-Sammlung von Maria & Heribert Joisten, Wanderungen von Martin Wulhorst, usw.), bekannt, der Rest sind gar keine Wanderungen, sondern Kurzspaziergänge, für die eine Beschreibung eigentlich nicht lohnt (z.B. Parkplatz Pythagoras-Höhle zur Höhle, Kloster Zoodochou Pigis (bei Kosmadei) zum „Schlechten Durchgang“, Potami zu den Wasserfällen oder Parkplatz unterhalb Panaghia Makrini zu den Höhlenkapellen). Zwei Drittel der Wege sind zudem Streckenwanderungen, die irgendwo starten und enden, ohne, dass dem Wanderwilligen auch nur ansatzweise geholfen wird, dorthin oder wieder weg zu kommen. Ein richtig doofes Beispiel ist die Vigla-Wanderung, die auf der Vigla beginnt und in Drakei endet (dabei läuft er tatsächlich den Schotterweg bis zur Straße runter und dann die Straße nach Drakei und ignoriert dabei den schönen und gut begehbaren Wanderpfad, der an der Steilwand entlang, direkt nach Drakei führt).

Am schlimmsten ist die offensichtlich in vielen Bereichen fehlende Ortskenntnis, denn bestehende alte Wegstücke, die noch als willkommene Abwechslung zu den oft querdurch geschobenen Schotterpisten genutzt werden können, sind nicht verzeichnet. Besonders negatives Beispiel ist dabei die Wanderung von Limnionas über die Klima-Bucht und das Kloster Eleimonas nach Paleochori. Vom Kloster nach Paleochori lotst der Autor auf die Schotterstraße und kennt offensichtlich den hübschen Wanderpfad dort nicht.

Das alles würde mich nicht besonders ärgern, wenn nicht so viel Geld für nichts verbraten wäre und mit den Nachtigallen eine funktionierende Freiwilligen-Gemeinschaft zerschlagen worden wäre. Aber wahrscheinlich ist das bei anderen Förderprogrammen hier nicht anders, nur in diesem Fall kenne ich mich halt ein wenig aus. Wenn das Geld dann in irgendwelchen Taschen verschwunden ist, kräht kein Hahn mehr danach und die Freiwilligen, denen wirklich etwas an der großartigen Landschaft liegt können wieder übernehmen. Wenn nicht, dann stört das hier auch niemanden, solange Touristen brav weiter herfliegen Geld in den Tavernen, Hotels oder Geschäften zurücklassen und sonst nicht weiter auffallen.

FRUST!

Jetzt ist es doch länglich geworden, aber das musste raus. Eigentlich wollte ich ja beschreiben, was wir am Dienstag unternommen haben…

Da gibts außer ein paar schönen Bildern nicht so viel zu berichten.

Außer vielleicht die neuen, sehr eingeschränkten Öffnungszeiten beim Vronda: Nur noch Dienstag, Donnerstag und Samstag von 10 Uhr bis 13:30 Uhr kann man das Kloster von innen anschauen. Die Tür war von außen mit mehreren Schlössern abgesperrt, so ist zu vermuten, daß niemand mehr dort lebt.

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