Die Wanderung in den Wald hoch über Idroussa ist ganz besonders spannend für uns. Wir haben uns in jahrelanger, frustrierender Kleinarbeit selbst eine Verbindung bestehend aus alten, längst vergessenen Pfaden zusammengesucht. Aufgrund der Lage zwischen den Bergen und im Wald ist auch das GPS nicht so genau wie nötig, so dass man, wenn man die Tour nicht öfters als ein- bis zweimal im Jahr macht, jedesmal wieder vor großen Fragezeichen steht.
Mit dem heutigen Tag haben wir es aber schon zweimal einigermaßen flüssig geschafft, so dass ich sie demnächst hier für abenteuerlustige veröffentlichen werde. Ich übernehme aber keine Gewähr. Wenn man das versuchen will, ist es ein tolles Erlebnis, aber es kann auch schief gehen, wie bei uns früher schon mehrfach passiert, und man muss zwei, drei Stunden im Stockfinsteren die Schotterstraße nach Idroussa laufen, weil man zu lange mit der Wegsuche beschäftigt war, oder mit den Dornen gekämpft hat…
Trinkwasser gab es bisher immer bei der Quelle Petaloudes, gleich am Anfang
und am vermeintlichen Wegende, oben im Wald bei dieser Kapelle:
Von hier aus sieht man durch die Blätter auch unser Ziel, die Kapelle am anderen Hügel, die zwar zum Greifen nah erscheint, aber von hier aus mindestens 2,5 Stunden entfernt ist…
Es lohnt auf jeden Fall früh zu starten, denn der Staubstraßenaufstieg bis in den Wald bei ca. 700 Höhenmeter kann schon sehr schweißtreibend werden. Außerdem kommt man so früh genug wieder aus dem Wald raus für den Abstieg nach Ydroussa und kann nochmal den genialen Ausblick über die fruchtbare Ebene zum Kerkis und in das Tal hinter Platanos genießen.
Wie man am Sonnenstand sieht, waren auch wir das letzte Stück im Dunkeln unterwegs. Um das einigermaßen ohne gebrochene Füße zu überstehen ist eine funktionierende Taschenlampe pro Person für uns Pflicht – selbst im Hochsommer!
Von der Kapelle mit der großen Platane und dem Trinkwasser geht der Schotterweg entgegen der Karten noch ein ganz großes Stück weiter, endet dann aber plötzlich. Dort muss man links gerade den Berg hoch, bis man auf alte Pfadspuren nach rechts trifft. Diese sind erstmal nicht ganz einfach zu folgen, werden nach der nächsten Talumrundung aber etwas deutlicher. Schließlich kommt man bei einer Wasserfassung heraus und trifft wenn man das Flußbett weiter hoch geht auf einen alten Fahrweg (nicht mehr befahrbar) rechts nach oben. Nach einigen Serpentinen kommt man oben zu einer großen Lichtung mit vielen Bienenhäusern. Dort muss man auf der linken Seite an den Bienenhäusern entlang, gerade in den Wald hinein. Hier wird es etwas schwierig, denn man tendiert dazu, viel zu früh links in das Tal abzusteigen, was jedoch komplett falsch ist. Wenn man dem Track folgt (und dem GPS vertraut) kommt man an einem Talende an eine Wasserleitung die zum Ziel, der Zoodochou Pigis Kapelle auf dem Hügel führt.
Hier noch einige Bilder zum Weg:
Von dort kann man auf großen Schotterwegen, noch sehr lange durch den Wald bis zum langen Abstieg nach Ydroussa laufen. Unterwegs lohnt noch einen kleinen Abstecher zu dieser Kapelle, die ganz ungewöhnlich ihren Eingang an der Seite hat.
Nach erfolgreicher Tour bietet sich ein Besuch der netten Taverne am Sportplatz von Ydroussa an. Dort auf der Terrasse hat man einen tollen Ausblick auf Kerkis und Karlovasi.
Leave a Reply